Welche Vorsorgedokumente benötigen Sie?
Die meisten Menschen beschäftigen sich ungern mit Fragestellungen zum Sterben und Tod. Treffen Sie Ihre Entscheidungen jedoch, so lange es Ihnen gut geht und entlasten Sie Ihre Angehörigen, wenn der Ernstfall eintritt.
Zur Dokumentation Ihres Willens und zur Durchsetzung sind unterschiedliche Vorsorgedokumente notwendig. Erfahren Sie nachfolgend, welche Dokumente Sie benötigen und warum diese wichtig sind. In einem Urteil hat der Bundesgerichtshof (BGH) Anforderungen an die Inhalte einer wirksamen Patientenverfügung gestellt. Auch hierzu erhalten Sie nachfolgend detaillierte Informationen.
Unvorhersehbare Situationen können übrigens jeden treffen. Deshalb ist eine entsprechende Vorsorge auch für junge Menschen und Familien wichtig.
Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung
Wir empfehlen, alle drei Vorsorgedokumente zu erstellen. Einen groben Überblick für das Zusammenspiel der Dokumente erhalten Sie hier. Für weitergehende Informationen klicken Sie bitte auf das Symbol zum jeweiligen Dokument.
Betreuungsverfügung
Ist keine Vollmacht vorhanden oder wird diese aus irgendwelchen Gründen nicht akzeptiert, bestellt ein Betreuungsgericht einen Betreuer für die Wahrnehmung Ihrer Angelegenheiten. In einer Betreuungsverfügung äußern Sie einen Wunsch, welche Person die Betreuung übernehmen soll. Das Gericht prüft dann, ob diese Person geeignet ist.
Warum vorsorgen?
Informieren Sie sich, warum es wichtig ist, Ihren Willen zur Behandlung in Notfallsituationen bereits in guten Zeiten zu regeln und wie Sie dabei auch Ihre Angehörigen vor quälenden Fragen wirksam schützen können.
Warum eine Patientenverfügung erstellen?
Es gibt Situationen, da werden Menschen aus ihrem Alltag gerissen und müssen medizinisch behandelt werden, können sich aber nicht mehr dazu äußern. Das kann zum Beispiel durch einen Unfall, während einer geplanten Operation oder durch eine unheilbare Krankheit geschehen. Wie möchten Sie versorgt werden, wenn Sie nicht mehr einwilligungsfähig sind? Ihre Entscheidungen dazu sollten Sie treffen und schriftliche festhalten, so lange es Ihnen gut geht. Für eine Patientenverfügung ist es daher nie zu früh, aber oftmals zu spät.
Die medizinische, ethische und rechtliche Komplexität der Thematik erfordert jedoch aufgrund der weitreichenden Auswirkungen eine möglichst frühzeitige und sorgfältige Auseinandersetzung und Abwägung. Denn in einer Patientenverfügung sind die Anwendungssituationen sowie die gewünschten oder abgelehnten Maßnahmen zur intensivmedizinischen Versorgung konkret zu benennen.
Über die Wahrung der selbstbestimmten Lebensführung und einem, gemessen am eigenen Anspruch, würdevollen Sterben hinaus, können mit einer Patientenverfügung auch Angehörige in emotional eh schon belastenden Situationen von schwerwiegenden Entscheidungen und Konflikten entlastet werden.